5 Ideen für deine Watchlist im Mai 2025 1/2

Möchtest du deinen zukünftigen Cash Flow ausbauen, musst du von Zeit zu Zeit frisches Kapital in den Markt bringen. Dies kann durch den Ausbau schon vorhandener Werte geschehen, als auch durch die Eröffnung einer neuen Position. Um dir dabei etwas Anregung zu geben, teile ich heute mit euch 5 Ideen für deine Watchlist im Mai 2025!

Ein kleiner Hinweis vornweg, dies ist wie immer keine Kaufempfehlung.

Was ich aber empfehlen kann, pack dir deine Kandidaten auf eine Watchlist oder in ein Musterdepot. Beobachte diese Aktien für einen gewissen Zeitraum. So bekommst du ein Gefühl für den Kurs und die aktuelle Entwicklung.

Wenn du dann noch von Zeit zu Zeit auf Seiten wie SeekingAlpha.com ein paar aktuelle Artikel zu den Unternehmen auf deiner Watchlist liest, dann bist du den meisten Leuten bereits einige Schritte voraus.

Du versetzt dich damit in eine Position, um direkt bei nächster Gelegenheit entscheiden zu können. Wann immer diese Gelegenheit kommt. Nichts ist ärgerlicher, als dass der Markt nach unten korrigiert, du Geld zur Verfügung hast, aber nicht weißt, wo du dieses am besten investieren kannst.

Sei vorbereitet! Viele, die den Aktienmarkt nur von außen kennen, werden irgendwann zu dir sagen, dass du einfach Glück hattest. Das ist zwar Blödsinn, aber lass sie es ruhig Glück nennen.

Man kann nämlich sprichwörtlich sein Glück erzwingen, wenn man sich vorbereitet hat und dann bereit ist loszulegen, wenn die Gelegenheit kommt. Andere verpassen diese Gelegenheit, du nicht. Denn du hattest Glück bist vorbereitet.

Übrigens ein Prinzip, was natürlich auch außerhalb der Börse in vielen Lebensbereichen genauso gilt: Preparation meets opportunity!

Idee #1: UnitedHealth Group Inc. (UNH)

UnitedHealth Group Inc. ist als Gesundheitsunternehmen in den Vereinigten Staaten und international tätig. Das Unternehmen ist in vier Segmenten tätig: UnitedHealthcare, Optum Health, Optum Insight und Optum Rx. Das Segment UnitedHealthcare bietet verbraucherorientierte Gesundheitsvorsorgepläne und -dienstleistungen für nationale Arbeitgeber, Arbeitgeber des öffentlichen Sektors, mittelgroße Arbeitgeber, kleine Unternehmen und Einzelpersonen; Gesundheitsvorsorge sowie Gesundheits- und Wohlbefindensdienstleistungen für Einzelpersonen im Alter von 50 Jahren und älter; Medicaid-Pläne, Kinderkrankenversicherungen und Gesundheitsprogramme; sowie Gesundheitsvorsorgeprodukte und -dienstleistungen für staatliche Programme, die sich um wirtschaftlich Benachteiligte, medizinisch Unterversorgte und Menschen ohne arbeitgeberfinanzierte Gesundheitsvorsorge kümmern. Das Segment Optum Health bietet Patienten, Verbrauchern, Gesundheitssystemen, Leistungserbringern, Arbeitgebern, Kostenträgern und öffentlichen Einrichtungen Dienstleistungen in den Bereichen Leistungserbringung, Versorgungsmanagement, Wellness und Verbraucherbindung sowie Finanzdienstleistungen im Gesundheitswesen. Das Segment Optum Insight bietet Software- und Informationsprodukte, Beratungsleistungen und Outsourcing-Verträge für Krankenhaussysteme, Ärzte, Gesundheitspläne, Regierungen, Biowissenschaftsunternehmen und andere Organisationen an. Das Segment Optum Rx bietet Apothekendienste und -programme an, darunter Verträge mit Einzelhandelsnetzen, Hauslieferungen, Spezialapotheken und kommunale Apotheken, Infusionen, Einkauf und klinische Fähigkeiten, und entwickelt Programme in den Bereichen Stufentherapie, Rezepturmanagement, Medikamententreue sowie Krankheits- und Arzneimitteltherapiemanagement. UnitedHealth Group Incorporated wurde 1974 gegründet und hat seinen Sitz in Eden Prairie, Minnesota.

Kommen wir gleich zum Elefanten im Raum, wie man so schön sagt. Jeder, der sich ein wenig mit Börse und der Dividendenstrategie beschäftigt und die einschlägigen Blogs oder Social Media verfolgt, weiß, dass UnitedHealth dort in den letzten Wochen heiß diskutiert wurde. Ein Kurssturz von über 50% in einem Monat ist schon etwas, wo man aufhorcht und sich wieder einmal die Frage stellt, ob das jetzt die Chance des Jahrzehnts zum Einstieg ist oder der berühmte Griff ins fallende Messer.

Abgesehen davon, dass Market Timing nur mit Glück funktioniert und somit die Aussage zum berühmten Griff ins fallende Messer für mich persönlich wenig Relevanz hat, gibt es hier noch ganz andere Indikatoren, die man beachten sollte.

Zum einen war UnitedHealth bereits in die Schlagzeilen geraten durch die Ermordung des CEO einer Unterabteilung des Unternehmens und die sich daraus ergebende moralische Diskussion (pietätlos hin oder her) über das Verhalten des Unternehmens bei der Abwicklung von Schadenersatzansprüchen. Es scheint, dass UnitedHealth besonders „zurückhaltend“ bei Erstattungen ist, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Zum anderen ist da die schwelende Diskussion um Medicare und Medicaid. Von komplett abschaffen bis alles so lassen wie es ist wird alles diskutiert. Wahrscheinlich ist aber schon, dass es Kürzungen geben wird oder dass Teile des Systems aus der Bundesebene herausgenommen werden, um eben die Bundesausgaben zu reduzieren und diesen Teil in die Bundesstaaten zu geben oder zu privatisieren. Wie das genau aussehen soll, entzieht sich meiner Kenntnis, da müsste ich mich noch weiter einlesen, aber da ist noch nicht viel klar, also muss man wohl noch abwarten.

Dass parallel dazu bereits strafrechtliche Ermittlungen laufen und UnitedHealth Betrug bei der Risikobewertung von Medicare Advantage-Verträgen vorgeworfen wird, was in der Folge zu höheren Abrechnungen gegenüber dem Staat führt, ist dann fast schon nur noch eine Randnotiz.

Last but not least hat in den letzten Tagen der CEO völlig überraschend aus „privaten Gründen“ seinen Hut genommen und das Unternehmen verlassen. Im gleichen Atemzug wurde die Jahresprognose kassiert und keine neue veröffentlicht. Offizielle Begründung: Man wisse nicht, wie sich die geplanten Änderungen der Trump-Administration auf den Umsatz des Unternehmens auswirken werden. Mhhh … ich lass das mal so stehen.

Ziemlich viel Rauch für meinen Geschmack und wir wissen ja, wo Rauch ist, da ist auch Feuer. 😉

Ich will damit nicht sagen, dass UnitedHealth wirklich betrogen oder generell illegal gehandelt hat. Ich weiß es einfach nicht. Es ist eher ein gut gemeinter Hinweis, vorsichtig zu sein und sein gutes Geld jetzt nicht leichtfertig (YOLO!) zu investieren. Das Risiko scheint mir recht hoch und die Kursabschläge halte ich für gerechtfertigt.

Wenn überhaupt, würde ich hier nur mit einer Miniposition einsteigen, vielleicht auch, um den Wert ab jetzt noch enger verfolgen zu können. Erst wenn sich einige Fragezeichen geklärt haben, wäre es eventuell eine gute Gelegenheit, eine richtige Position aufzubauen, auch wenn man dadurch vielleicht den absoluten Tiefpunkt verpasst.

Wie gesagt, Market Timing funktioniert sowieso nicht. Also keine FOMO bitte. 😉

Auf der Pro-Seite sehe ich derzeit, dass der neue CEO ein alter Bekannter ist, der das Unternehmen in- und auswendig kennt. Das könnte sich auszahlen. Zudem hat genau dieser CEO und ein Teil seines Managementteams im Mai für mehrere Millionen USD Aktien von UnitedHealth gekauft. Er allein hat jetzt Aktien im Wert von über 25 Millionen USD in seinem Depot. Ich halte solche Insiderkäufe in der Regel für ein gutes Zeichen, auch wenn das Beispiel Wirecard gezeigt hat, dass dies natürlich keine Garantie ist.

BTW ich bin sehr an eurer Meinung zu UnitedHealth interessiert. Bitte schreibt in die Kommentare, ob ihr die aktuelle Situation als Kaufgelegenheit seht oder ob ihr lieber die Finger davon lasst? Oder seid ihr sogar der Meinung, dass hier Betrug im Spiel ist und UnitedHealth das nicht überleben wird?

UnitedHealth ist ein sogenannter Dividend Contender und hat seine Dividende die vergangenen 15 Jahre jedes Jahr erhöht. Über die letzten 10 Jahre wurde die Dividende um 19,3% und in den letzten 3 Jahren um 13,5% jedes Jahr gesteigert.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie (Adjusted Earnings per Share = EPS) stieg von 8,05 USD in 2016, auf 27,66 USD in 2024 und für 2025 werden 22,64 USD erwartet.

Das KGV (P/E Ratio) beträgt beim aktuellen Kurs 12,3 und liegt damit deutlich unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre von 20,6.

Die Dividendenrendite (Dividend Yield) beträgt 2,7%.
Die Ausschüttungsquote (Payout Ratio) in 2024 lag bei sehr niedrigen 29,6%.

Das S&P Credit Rating ist A+ (Investment Grade).

Interessant finde ich Kurse um und unterhalb von 250,- USD bzw. 220,75 EUR und immer dann, wenn die Dividendenrendite 3% oder mehr beträgt.

Idee #2: Amgen Inc. (AMGN)

Amgen Inc. erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Humantherapeutika. Zu den wichtigsten Produkten des Unternehmens gehören Enbrel zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, Plaque-Psoriasis und Psoriasis-Arthritis; Otezla zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Plaque-Psoriasis, Psoriasis-Arthritis und oralen Geschwüren im Zusammenhang mit der Behçet-Krankheit; Prolia zur Behandlung von postmenopausalen Frauen mit Osteoporose; XGEVA zur Vorbeugung von skelettbezogenen Ereignissen; Repatha, das das Risiko von Myokardinfarkt, Schlaganfall und koronarer Revaskularisation reduziert; Nplate zur Behandlung von Patienten mit Immunthrombozytopenie; KYPROLIS zur Behandlung von Patienten mit rezidivierendem oder refraktärem multiplem Myelom; Aranesp zur Behandlung einer erniedrigten Anzahl roter Blutkörperchen und Anämie; EVENITY zur Behandlung von Osteoporose bei Männern und Frauen nach der Menopause; Vectibix zur Behandlung von Patienten mit metastasierendem Wildtyp-RAS-Kolorektalkarzinom; BLINCYTO zur Behandlung von Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie; TEPEZZA zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen des Auges; und KRYSTEXXA zur Behandlung von chronisch refraktärer Gicht. Darüber hinaus vermarktet das Unternehmen weitere Produkte, darunter Neulasta, MVASI, AMJEVITA/AMGEVITA, TEZSPIRE, Parsabiv, Aimovig, LUMAKRAS/LUMYKRAS, EPOGEN, KANJINTI, TAVNEOS, RAVICTI, UPLIZNA und PROCYSBI. Das Unternehmen beliefert Gesundheitsdienstleister, darunter Ärzte oder deren Kliniken, Dialysezentren, Krankenhäuser und Apotheken. Es vertreibt seine Produkte sowohl über pharmazeutische Großhändler als auch über Direktvertriebskanäle. Das Unternehmen hat Kooperationsvereinbarungen mit AstraZeneca plc für die Entwicklung und Vermarktung von TEZSPIRE, mit Novartis Pharma AG für die Entwicklung und Vermarktung von Aimovig, mit UCB für die Entwicklung und Vermarktung von EVENITY, mit Kyowa Kirin Co, Ltd. für die Entwicklung und Vermarktung von Rocatinlimab und mit BeiGene, Ltd. für die Erweiterung und Entwicklung von Onkologieprodukten. Amgen Inc. wurde 1980 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Thousand Oaks, Kalifornien.

Bleiben wir im Bereich Healthcare, aber jetzt auf der Seite der Biotech-Unternehmen. Amgen ist ein alter Bekannter in diesem Bereich und ich habe meine Meinung zu dem Unternehmen schon mehrfach kundgetan. Diese hat sich grundsätzlich auch nicht geändert und ich finde Amgen nach wie vor spannend und könnte mir den Wert gut in meinem Depot vorstellen.

Die Zahlen des ersten Quartals 2025 fielen erfreulich aus. Eine Umsatzsteigerung von 9% auf 8,1 Mrd. USD kann sich sehen lassen. Auch der Gewinn pro Aktie konnte deutlich gesteigert werden, da das Volumenwachstum von 14% den Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises von 6% mehr als ausgleichen konnte.

Besonders beeindruckend fand ich, dass insgesamt 14 Produkte im Portfolio von Amgen ein mindestens zweistelliges Umsatzwachstum aufweisen konnten. Der Bereich der Biosimilars (Nachahmerprodukte) verzeichnete sogar ein Umsatzwachstum von 35%, was die starke Position des Unternehmens in diesem Bereich unterstreicht.

Das Management hebt auch die Investitionen in die Pipeline hervor, insbesondere in den Bereichen Adipositas, Onkologie und seltene Krankheiten. So hat das Unternehmen zwei vielversprechende Medikamente in der Pipeline, eines in Phase 2 und eines in Phase 3, und die klinischen Studien für ein drittes Medikament zur Gewichtsreduktion wurden wieder aufgenommen, nachdem sie durch die FDA vorübergehend gestoppt worden waren.

Das klingt doch alles ganz gut und das Management ist auch zuversichtlich, die Jahresprognose halten zu können. Darin sind die bisher bekannten Zölle bereits berücksichtigt, nicht aber die Zölle, die derzeit noch separat von der Trump-Administration für den Pharmabereich diskutiert werden. Hier könnte also eine negative Überraschung lauern, was aber kein unternehmensspezifisches Problem ist, sondern ein Problem des gesamten Healthcare-Sektors.

Der Aktienkurs von Amgen schwankt regelmäßig um seinen fairen Wert. Mal liegt er darüber, mal darunter. Im Moment bewegen wir uns fast genau auf dem fairen Wert. Um eine Sicherheitsmarge (Margin Of Safety) zu haben, muss man wohl noch etwas warten, aber auf die Watchlist gehört ein Wert wie Amgen auf jeden Fall.

Amgen ist ein sogenannter Dividend Contender und hat seine Dividende die vergangenen 14 Jahre jedes Jahr erhöht. Über die letzten 10 Jahre wurde die Dividende um 13,9% und in den letzten 3 Jahren um 8,5% jedes Jahr gesteigert.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie (Adjusted Earnings per Share = EPS) stieg von 11,65 USD in 2016, auf 19,84 USD in 2024 und für 2025 werden 20,85 USD erwartet.

Das KGV (P/E Ratio) beträgt beim aktuellen Kurs 13,6 und liegt damit leicht unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre von 14,2.

Die Dividendenrendite (Dividend Yield) beträgt 3,5%.
Die Ausschüttungsquote (Payout Ratio) in 2024 lag bei sehr guten 45,4%.

Das S&P Credit Rating ist BBB+ (Investment Grade).

Interessant finde ich Kurse um und unterhalb von 240,- USD bzw. 212,- EUR und immer dann, wenn die Dividendenrendite 4% oder mehr beträgt.